Bei
strahlendem
Sonnenschein und blauem, wolkenlosen Himmel fanden sich am Samstagmorgen
98 Anglerinnen und Angler zum Marathonfischen am Baggersee ein.
Mindestens genauso groß war die Helfer- und Bekanntenschar, die
zusammen mit den einzelnen Teams und Gruppen für die Verpflegung und
Vergnügung sorgten. Mäßiger Wind, bevorzugt Ost und Süd drehend
stellte optimale Bedingungen an allen Angelplätzen dar. Insbesondere
die Nachtstunden waren komplett windstill und die Temperaturen blieben
im Gegensatz zur Ankündigung deutlich über 10°C, so dass auch die
gute Laune beim Feiern nicht einschlief.
Die
Fangergebnisse waren erstaunlich gut und lieferten optimale Ergebnisse für
die weitere Bewirtschaftung des Gewässers. Es wurden vereinzelte
Karpfen von 4-7 Pfund gefangen, die sich in optisch einwandfreiem, gut
genährten Zustand befanden. Zahlreiche Aale von 0,5 bis 2 Pfund zeigten
ebenfalls eine ausgewogene Population. Überraschend waren die
zahlreichen Fänge von Rotaugen und Rotfedern. Neben vielen Exemplaren unter dem erforderlichen Mindestmaß waren erstaunlich viele
maßige Fische dabei. Neben den 2-jährigen Rotaugen über 15cm wurden
auch große Exemplare von 0,5 bis 1,5 kg gefangen. Dies zeigt uns, dass
Rotaugen und Rotfedern sich sehr gut im Bestand erholt haben, obwohl man
noch vor 3-4 Jahren dachte, dass diese Fischart durch die Kormorane
ausgerottet sei. Es hat sich gezeigt, dass sich im Schutz der großen
Brachsen-Schwärme die anderen Fischarten deutlich erholen konnten.
Sorgen machen uns die zahlreichen Welse von 600 - 1500g, die mit Tauwurm
erbeutet wurden. Dies zeigt uns zum wiederholten Mal, dass im Gegensatz
zur Literatur, der Welsnachwuchs wesentlich besser durchkommt als
angenommen. Bereits vor Jahren wurde deshalb das Mindestmaß für Welse
aufgehoben und dafür plädiert, alle gefangenen Welse zu entnehmen.
Aufgrund der jüngsten Fangergebnisse müssen wir noch stärker auf Wels
fischen um auch den Nachwuchs schnellstens zu dezimieren.
Hauptfänge
waren nach wie vor Brachsen, Brachsen und nochmal Brachsen. Neben
zahlreichen kleinen Fischen (15-25cm) dominierten die großen Exemplare
ab 3 Pfund aufwärts. Alle Fische hatten sehr gut abgelaicht und wiesen
die üblichen Laichspuren an den Seiten und am Bauch auf. Allesamt
Verletzungen, die schnell verheilen. Besorgniserregend waren aber
zahlreiche Einstiche und Verletzungen von Kormoranen. Zu groß zum
Fressen, aber wahrscheinlich nicht schnell genug um den scharfen
Kormoran-Schnäbeln zu entkommen. Der Gesamtfang betrug ca. 250 kg
Fische, die in den nächsten Tagen und Wochen in verschiedenen Pfannen,
Töpfen, Räucheröfen oder auf dem Grill landen. Das Siegerteam brachte
37 kg auf die Waage. Die Brachsen wurden filetiert und zu
Fischfrikadellen verarbeitet. Mit 31 kg folgte das 2. Team mit einigem
Abstand. Hier wurden ca. 7 kg Aale erbeutet, die demnächst im
Räucherofen veredelt werden. Der Wanderpokal für den schwersten
gefangenen Fisch wurde mit einem Brachsen von 4,9 kg gewonnen.
Hundemüde,
aber dennoch total entspannt und ausgeruht, wurde diese herrliche
Veranstaltung in der Fischerhütte bei einigen letzten kühlen
Getränken und einem herzhaften Mittagessen beendet bevor es nach Hause
zum ersehnten Erholungsschlaf ging. |